Es gibt viel zu entdecken in einer historischen Stadt und Kirkuk ist eine von diesen Städten.
Ich bin in Kirkuk geboren, ich habe meine Grundschule und Gymnasium dort absolviert. Damals in der Schule, ich rede von 1996 bis 2002, hatten wir auf drei Sprachen geredet: arabisch, turkmenisch und kurdisch. Sie waren nicht überall erlaubt aber zumindest in der Schule hatten wir kein Problem gehabt.
Wir waren Kinder und niemand hat verstanden was in der Politik passiert.
Nach viele Jahren bin ich wegen einer Reportage zurück nach Kirkuk. Klar, dass diese Kriege die Stadt kaputt gemacht haben, das habe ich mir vorher vorgestellt wie Gesichter der Leute aussehen, ihr Verhalten miteinander. Die Stadt war total grau, keine Leute mit verschiedenen Nationalitäten saßen zusammen in einem Teeladen und spielten Domino, wie es damals war. Ich wusste wirklich nicht mehr wo ich auf welcher Sprache, arabisch und kurdisch, reden durfte oder nicht.
Wir mussten auf der Kirkuk Zitadelle filmen, wo ich mich immer wohlgefühlt habe als ich ein Kind war, aber an diesem Tag war das nicht mehr so.
Ich als ehemalige Einwohnerin musste verschiedene Ämter anrufen bis ich die Erlaubnis bekommen habe auf die Kirkuk Zitadelle zu gehen und dort bei der Prophet Daniel Moschee mit meinem Kameramann zu filmen.
Was ich mir nicht erhofft hatte zu sehen, hatte ich gesehen: überall Plastikmüll, Essensreste und auf allen Wänden haben Leute ihre Erinnerungen und Lieder gesprüht, sodass man nicht die alten Schriften von Geschichten lesen konnte.
Ich habe einen irakischen Soldaten dort gefragt, ob es hier keinen kümmert diese Katastrophe zu sehen? Das ist der älteste Ort, an dem alle Menschen zusammen gelebt haben.
Er sagte, dass die türkische Regierung begonnen hat die Prophet Daniel’s Moschee zu renovieren und mir die Information gezeigt, die auf der Tür von Prophet Daniel geschrieben stand.
Ich war vor allem enttäuscht zu sehen, wie jung und ahnungslos die Gesichter sind an einem der ältesten Orte, wo ganz frisch geschrieben steht: „Unser einziges Ziel ist es, unser kulturelles Erbe am Leben zu erhalten.“
Überall waren die Ortsnamen auf türkisch geschrieben und niemand wundert sich darüber oder redete darüber.
Wie viele Generationen müssen darunter leiden und viele andere werden die Region, die Gesichter und die Kultur falsch verstehen?
Alle Minderheiten leiden und die Aktivisten haben Angst darüber zu sprechen.
Kirkuk ist jetzt ein umstrittenes Gebiet und wofür?
Weil sie eine der reichsten Städte ist aufgrund ihres Öls. Wie in anderen Städten im Irak, die Einwohner leiden darunter.
Früher wie heute hat man nicht das Recht über Freiheit, Dienstleistung oder Sicherheit zu sprechen, das interessiert nicht einmal die Länder, die Kirkuk wieder aufbauen wollen. Sie wollen nur zeigen wer mehr Einfluss auf die Stadt hat. Die eine Seite ist Iran und die andere Türkei und wir sehen auch die irakische Regierung sagt nichts dagegen.
Menschen werden noch heute wegen ihrer Sprache, Religion oder ihrer Nationalität vertrieben. Gebiete die einst zu Kirkuk gehört haben, sind immer noch von ISIS besetzt. Jeden Tag hören wir wie die Kakai, Feylis, Christen in Angst dort leben.
In diesem Link findet ihr alle Informationen und die wahre Geschichte über Kirkuk Zitadelle